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Last Update: Dienstag, 06.12.2005
Osterbräuche ?? Eine Erklärung gibt es hier!
Osterwasser - Osterfeuer - Ostereier - Osterkerze - Osterlamm - Osterhase
Der Ursprung des
Osterwassers
liegt in heidnischer Zeit. Das Wasser gilt als Ursymbol des Lebens
und der Fruchtbarkeit und wurde bei den Germanen zum Gedenken an die
Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostera verehrt. In den
Jahrhunderten nach Christus wurde es als Symbol für das Leben
mit Ostern in Zusammenhang gebracht. So wurde schon seit dem 2.
Jahrhundert das Taufwasser nur zwei Mal im Jahr geweiht, nämlich
in den Nachtfeiern von Ostern und Pfingsten. Nach dem Volksbrauch
muss das Osterwasser in der Nacht von Samstag auf Ostersonntag
zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang aus einem Bach geschöpft
und schweigend nach Hause getragen werden. Es soll ein ganzes Jahr
lang Augenleiden, Ausschlag und andere Krankheiten heilen, für
ewige Jugend und Schönheit sorgen. Da es ein Symbol der
Fruchtbarkeit ist, schöpfen die jungen Mädchen schweigend
Wasser gegen den fließenden Strom. Das Schweigen darf nicht
gebrochen werden, damit das Wasser seine Segens- und Heilskraft
behält. Es darf auch kein Wassertropfen verloren gehen oder im
Heim des Mädchens auslaufen. Das Vieh soll vor Krankheiten
geschützt werden, wenn es am Ostermorgen in die Bäche
getrieben wird. Nach dem Volksglauben werden Kinder, die mit
Osterwasser getauft wurden, besonders intelligent. Das heilige Wasser
soll nun ein ganzes Jahr vor Krankheiten, Unglücken oder
ähnlichen Ereignissen bewahren.
In verschiedenen Regionen
Deutschlands wird aus Dankbarkeit zum lebensspendenden Wasser noch
heute der Brunnen im Dorf geschmückt und mit Osterschmuck
verziert.
Auch die Tradition des Osterfeuers reicht in die vorchristliche Zeit zurück. Das Feuer ist schon im Altertum den Menschen und Göttern heilig gewesen. Die sechs Vestalinnen (altrömische Priesterinnen der Vesta) hatten dafür zu sorgen, dass niemals das heilige Feuer ausging. Bereits im Altertum war das Feuer heilig. Mit Frühlingsfeuern wurde in heidnischer Zeit die Sonne begrüßt, die als Mittelpunkt des Lebens galt. Dieser Kult sollte Fruchtbarkeit, Wachstum und die Ernte sichern. Die Bedeutung der Frühlingsfeuer wurde im 8. Jahrhundert in Frankreich auf den christlichen Glauben übertragen. Der Sieg über den Winter und das Erwachen nach einer langen kalten Zeit wurden auf die Auferstehung Jesu umgedeutet, der als Licht der Welt die Finsternis erhellt. Die Entzündung des heiligen Osterfeuers ist ein zentrales Ereignis für die Christen. Das Feuer wird am Samstag vor Ostern vor der Kirche entfacht und geweiht. Daran wird die Osterkerze entzündet, die dann in feierlicher Prozession mit dreimaligem Singen des «Lumen Christi» (Licht Christi) in die noch dunkle Kirche getragen wird. In der Osterkerze, die im 4. Jahrhundert nach Christus Eingang in den christlichen Glauben fand, vereinigen sich griechische, jüdische, römische und christliche Lichttradition. Als Symbol des Lebens steht das Licht bei den Christen für den auferstandenen Jesus und damit für das ewige Leben. Das Feuer wird am Samstag vor Ostern, am Beginn der Liturgie in der Osternacht vor der Kirche entzündet und geweiht. An der Osterkerze werden deshalb auch die Taufkerzen entzündet. In zahlreichen Gemeinden werden am Abend des Ostersonntags große Osterfeuer abgebrannt, die wiederum mit der Osterkerze entzündet werden. Am Osterfeuer wird die Osterkerze entzündet, die dann in feierlicher Prozession mit dreimaligem Singen des "Lumen Christi" (Licht Christi) in das noch dunkle Gotteshaus getragen wird. Als altes Brauchtum wird heute noch in zahlreichen Städten und Gemeinden in Deutschland von Jungen Holz, Reisig oder ähnliches Brennbares gesammelt und zum großen Osterfeuer aufgeschichtet.
In der Osterkerze vereinigen sich die griechische, jüdische, römische und christliche Lichttradition. Das Licht gilt als Zeichen des Lebens. Die Osterkerze und die Lichtfeier zu Beginn der Liturgie haben ihre frühesten Wurzeln in der Sitte der alten Kirche, die Osternacht mit zahlreichen Kerzen zu erhellen. Zusätzlich gab es in der Stadt Rom den Brauch, die Osternachtsfeier mit zwei mannshohen Kerzen zu erleuchten. Im christlichen Glauben ist die Osterkerze im 4. Jahrhundert nach Christus entstanden. In Piacenza wurde eine Osterkerze aus dem Jahre 384 gefunden. Alle Titelkirchen Roms verwandten die Osterkerze ab dem 7. Jahrhundert. Bis zum 10. Jahrhundert hat sie sich in den verschiedenen Regionen der westlichen Welt verbreitet. Die Osterkerze symbolisiert den über Tod und Sterben siegenden auferstandenen Jesus Christus. Der Brauch, die Osterkerze an alle Kirchenbesucher weiterzugeben ist in Jerusalem als uralt bezeugt.
Zum
christlichen Osterfest gehört auch das Osterlamm.
Entstanden ist das Osterlamm aus dem Ritual der Juden zum Passahfest
ein Lamm zu schlachten und zu verspeisen.
Dabei wird das Lamm zum
Gedenken an Gott geschlachtet. Im Christentum wurde das Tier
symbolisch zum Lamm Gottes und wird, versehen mit der Fahne als
Zeichen des Sieges, als Symbol des Lebens verstanden. Mit seinem
weißen Fell ist es daneben auch ein Symbol für Reinheit
und friedliche Lebensweise und soll damit als Zeichen des Friedens
dienen und eine friedliche Lebensweise anmahnen. In der Gegenwart
findet es sich aber meistens als Osterlamm auf der Speisekarte. Als
Backwerk aus Rührteig bildet es außerdem reich verziert
oft den Mittelpunkt des Ostertisches.
Ostereier: Der Brauch, zu Ostern Eier zu verschenken, hat verschiedene Ursprünge. Das Ei galt bereits früh in der Kulturgeschichte als Ursprungsort des Menschen oder gar des Universums. Bereits in der Urchristenzeit war es Sinnbild des Lebens und der Auferstehung, so dass in das Grab von Toten ein Ei mitgegeben wurde. Das Ei hält etwas verborgen, ist wie ein verschlossenes Grab. Aus einem scheinbar toten Körper schlüpft schließlich etwas Lebendiges. Damit wird die Beziehung zur Auferstehung Christi deutlich. Auch die Frage nach der Ewigkeit kann durch die Form des Eies - ohne Anfang und Ende - und die Frage, ob zuerst Ei oder Huhn war, gedeutet werden. Daneben war das Ei im Mittelalter eine Berechnungseinheit für Pacht und Zins. An Ostern als feststehendem Zahlungstermin wurden als Gegenleistung für gepachtetes Land den Grundherren Eier überreicht. Zudem war während der Fastenzeit auch der Genuss von Eiern untersagt. Bis zum Osterfest, das die Fastenzeit beendet, sammelten sich somit viele Eier an. In Ägypten sind seit mehr als 1.000 Jahren farbige Eier bekannt. In der westlichen Welt ist seit dem 13. Jahrhundert Rot die traditionelle Farbe für das Ei. Es ist die Farbe des Blutes Christi, des Lebens, des Sieges und der Lebensfreude. In Osteuropa findet man eher goldfarbene Eier, als Zeichen der Kostbarkeit. Bis heute gibt es regional viele verschiedene Grundfarben für das Osterei, die aus verschiedenen Bedeutungen heraus erwachsen sind. Der Fund eines bemalten Eies aus dem vierten Jahrhundert nach Christus lässt auf eine alte Tradition des Eierbemalens schließen.
Die
Verbindung des Hasen
mit Ostern hat verschiedene Ursachen: So ist in der byzantinischen
Tiersymbolik der Hase ein Symbol für Christus, der im Tod das
Leben gebracht hat: Da er keine Augenlider hat, schläft er mit
»offenen Augen«. Zum anderen gilt der Hase wegen seiner
starken Vermehrung mit bis zu 20 Jungen im Jahr als Symbol der
Fruchtbarkeit und der Zeugungskraft, was zum Fest der Auferstehung
und des Lebens passt. Das Bild des Hasen wurde dem Osterbrot
aufgeprägt, in das ein Ei eingebacken war. So entstand die
Vorstellung vom Hasen, der Eier legt.
Der Hase war im Volksglauben
allerdings nicht der einzige Überbringer der Ostereier. In
Westfalen oder Hannover fiel diese Aufgabe lange dem Fuchs zu, in der
Schweiz dem Kuckuck, in Schleswig-Holstein, Oberbayern und Österreich
dem Hahn, in Thüringen dem Storch.
Der Osterhasenbrauch
entstand vor mehr als 300 Jahren in der Pfalz, dem Elsass und am
Oberrhein. Erste Belege aus dem Jahre 1678 sind von Georg Franck von
Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg, überliefert.
Erst im 19. Jahrhundert setzte sich der Glaube an den Osterhasen
generell durch. Dies gelang allerdings früher bei den
Stadtkindern, denn bei der Landbevölkerung war wegen besserer
Kenntnisse über die Hasen mehr Überzeugungskraft nötig,
um an den Osterhasen zu glauben. Aus weltlicher Sicht, galt der
Gründonnerstag als Abgabe- und Zinstermin für Schuldner an
die Gläubiger. Einerseits ist überliefert, dass die
Gläubiger in Eiern oder Hasen bezahlt wurden, siehe das
Haushaltsbuch eines Speyrer Domherrn. Eine zweite Überlieferung
sagt aus, dass der Schuldner bei Bezahlung seiner Schulden ein freier
Mann ist, der mit einem Hasen verglichen wurde, der nicht vom Hund
gehetzt wird. Auch die Terminierung des Osterfestes lässt eine
Verbindung zum Hasen zu. Das Osterfest wird am ersten Sonntag des
Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier.
Auch die christliche Deutung aus dem Psalm 104,18 ist möglich.
In der Übersetzung wird von Klippdachsen gesprochen, jedoch
findet man in alten Übersetzungen auch die Wörter Hase oder
Kaninchen. In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für
Christus.